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Schnitzeljagd Es war der 24.12. – Weihnachten. Sein letztes Türchen im Adventskalender, den seine Herrin ihm gebastelt hatte. 23 Tage voller Überraschungen lagen hinter ihm. Tage, die er mit Plug verbrachte, Abende die eine einzige Deprivations-Session waren und eine Fahrt zum Drive-in – nur gekleidet in ein rosa Strickjäckchen beispielsweise. Das hatte ihn elendig viel Überwindung gekostet und eigentlich hatte er es nicht tun wollen. Aber sie hatte sich so viel Mühe mit ihrem Adventskalender der anderen Art gegeben. Und dann der Glanz in ihren Augen, wenn sie seine Reaktionen auf die Geheimnisse hinter den Türchen beobachtete. Viel Überwindung hatte es ihn gekostet, doch schließlich, in der Dämmerung, hatte er sich doch entschieden, die Sache durchzuziehen. Er war wahnsyinnig stolz auf sich. Und sie auch auf ihn, das wusste er und das gab ihm dieses Hochgefühl, für das es sich so zu leben lohnte. An Nikolaus war sie mit ihm in den Wald gefahren, hatte ihn mit Seilen nackt zwischen zwei Bäume fixiert und ihn dann mit Tannenzweigen ausgepeitscht – während er sämtliche Weihnachtslieder singen musste, die ihm so einfielen. Und sang er falsch, wusste den Text nicht weiter oder es fiel ihm gerade kein neues Lied ein, trieb sie ihn an. Mit unbarmherzigen, harten, herrlichen Schlägen. Anschließend hatte sie ihn warm eingepackt und sie waren Essen gegangen und seine Haut hatte den ganzen Abend noch gebitzelt und gezwickt. Wunderbar. Am dritten Adventswochenende hatte sie Freunde eingeladen, allesamt eingeweiht, zum Teil sogar selbst in ähnlichen Konstellationen lebend. Freitags hatten sie eingekauft und er hatte ihr nichts ahnend schon bei ein paar Vorbereitungen geholfen – und dann ganz schön schlucken müssen, als er das Türchen samstags öffnete. Er sollte die versammelte Mannschaft bedienen, nur mit einem kleinen Servierschürzchen und einer Servierhaube bekleidet. Zum Glück hatte der Dom einer befreundeten sub einen ähnlichen Kalender gebastelt und hinter ihrem Türchen hatte sich die Aufgabe befunden, für diesen Abend das lebende Buffet zu spielen. So war er mit seiner Scham nicht ganz alleine und es wurde ein sehr schöner Abend, den sie natürlich hinterher noch entsprechend mit einer kleinen Belohnung in Form von ein paar Schlägen mit dem weichen Lederflogger auf den Rücken für ihn beendete. Und heute war nun also der 24.12. und er stand unschlüssig vor dem letzten Türchen. Es enthielt etwas Längliches, soviel konnte er sehen. Kein Zettel also diesmal, für ein Spielzeug erschien es ihm aber doch zu leicht. Seine Königin war noch im Bad und würde gleich zum Frühstück kommen, vorher durfte er das Türchen nicht öffnen. Er sah sich noch einmal den Tisch an. Zum Weihnachtsfrühstück sollte schließlich alles perfekt sein. Die Kerzen brannten, die Croissants und Brötchen vom Bäcker waren noch warm, der Kaffee war genau so, wie sie ihn mochte. Er rückte den Strauß gelber Rosen zurecht, den er heute Morgen noch beim Floristen abgeholt hatte. Eine kleine Überraschung für sie, weil sie diese Blumen so sehr liebte. Alles perfekt. Sie konnte kommen. Er starrte wieder auf den Kalender. Gegen 17 Uhr wurden sie heute von ihren Eltern erwartet. Es konnte also keine Abendaufgabe mehr sein. Hm. Warum brauchte sie heute denn nur so lange im Bad. Er war hibbelig, nicht nur wegen des Kalenders. Schließlich war heute Abend auch noch Bescherung, und auch wenn er eine lange Zeit keinen Wert auf solche Rituale gelegt hatte, seit er mir ihr zusammenlebte freute er sich darauf. Endlich öffnete sie die Badezimmertür und er konnte wieder einmal nicht glauben, wie schön sie war. Und das am frühen Morgen, ganz ohne Styling, nur mit Jogginghose und T-Shirt und zerzausten Haaren. Seine Königin. Sie strahlte über das ganze Gesicht als sie den Strauß gelber Rosen auf dem Tisch entdeckte und gab ihm einen langen, intensiven Kuss. Guten Morgen mein Schatz, sagte sie. Guten Morgen meine Königin, er ging auf die Knie und hauchte sanft einen Kuss auf ihr Füße. Dann rückte er ihr den Stuhl zurecht und servierte ihr den Kaffee. Ich hoffe, ihr habt gut geschlafen, sagte er dann und setzte sich neben sie auf den zweiten Stuhl und nahm sich ebenfalls Kaffee. So ging es eine Weile hin und her, ein wenig morgendliches plauschen während sie ihr Frühstück verzehrten und sein Blick immer wieder zum letzten Türchen des Kalenders wanderte. Du darfst es ja gleich öffnen, grinste sie ihn an. Verlegen grinste er zurück, weil sie ihn wieder einmal ertappt hatte. Dein letztes Türchen, jetzt wurde ihr Lächeln geheimnisvoll und gleichzeitig fast ein wenig frech. Ein flaues Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Zum Glück war klar, dass sie ihre Familie bei diesen Dingen völlig außen vor ließ. Sonst hätte er womöglich heute Abend noch den nackten Weihnachtsmann spielen dürfen, der zur Bescherung mit der eigenen Rute den Hintern versohlt bekam. Schließlich kniff sie ihn in die Brustwarze, nun mach schon, geh, öffne das letzte Türchen, sieh nach, was der Tag für dich bereithält. Er sprang auf und ging zum Kalender – und zögerte. Ein bisschen Angst vor dem, was sich hinter dem Türchen verbarg, hatte er ja schon. Doch schließlich öffnete er mit leicht zittrigen Händen das Türchen und entnahm dem Kalender ein eingerolltes Blatt Papier mit einer roten Schleife darum. Er sah sie an. Nun mach, sagte sie, immer noch grinsend, ganz gespannt auf seine Reaktion. Er öffnete vorsichtig die Schleife und rollte das Papier ein Stück auf. 24.12. – Der letzte Adventskalendertag. Die Schnitzeljagd. Er sah sie an. Eine Schnitzeljagd? Er entrollte auch den Rest der Seite. Heute wirst du verschiedene Aufgaben an verschiedenen Orten erfüllen, stand dort geschrieben. Deine erste Aufgabe besteht darin, herauszufinden, wo du als erstes hin musst. Hier deine Aufgabe und der erste Hinweis: Pflege die Füße deiner Göttin, so wie du es gelernt hast. Ist sie zufrieden mit dir, wird sie dir etwas geben, das dich zur zweiten Station führt. Ist sie es nicht, wird sie dich damit schlagen bis sie zufrieden ist. Er schluckte. Füße pflegen war nicht das Problem, ganz im Gegenteil, diese Aufgabe empfand er als Belohnung und er wusste, dass er es gut konnte. Deswegen war er sich fast sicher, dass er den Hinweis erhalten würde. Aber würde er ihn richtig deuten können? Und was würde passieren, wenn nicht? Und wer oder was würde ihn an der nächsten Station erwarten? Seine Königin verließ den Esstisch und setzte sich auf die Couch um sich ihre Weihnachtsvorabendsendungen anzusehen. Eine Angewohnheit, die er im ersten Jahr sehr merkwürdig fand, aber mittlerweile hatte er sich an diese Marotte von ihr längst gewöhnt. Sie war nun mal ein Weihnachtsfan und schon im November sahen sie sich zur Einstimmung die ersten Weihnachtsfilme an, die sie natürlich als Weihnachtsfan in ihrer DVD-Sammlung hatte. Und am Weihnachtsmorgen saß sie eben, so wie jetzt auch, vor dem Fernseher und sah sich die Kindersendungen an. Und dann und wann rollte ihr, wenn sie sich unbeobachtet fühlte, auch mal ein Tränchen der Rührung oder der Freude übers Gesicht, wie er immer wieder entzückt feststellte. Sie war schon ein ganz besonderer Mensch. Während sie sich in „Das Mädchen mit den Zündhölzern“ zappte deckte er den Tisch ab und bereitete das Fußbad vor. Er legte sich alles zurecht, was er für die Fußpflege brauchte. Handtuch, Fußpflegebutter, Nagelfeilen und etliches andere. Dann brachte er das genau richtig temperierte Fußbad und stellte es vor sie auf den Boden. Langsam ließ sie ihre wundervollen Füße ins warme Wasser gleiten und er kniete sich neben sie und wartete, nutzte dann die verschiedenen Utensilien, um ihre ohnehin schon zarten Füße noch ein wenig weicher zu machen, trocknete sie schließlich sanft ab und kümmerte sich um die Pediküre. Seine Gebieterin gab ihm mit keiner Andeutung zu verstehen, ob sie zufrieden war, so machte er einfach weiter wie er es immer tat und widmete sich schließlich, nachdem er die sauberen, gepflegten Füße geküsst und die Zehen einzeln gelutscht hatte einer langen, intensiven Massage mit der Fußpflegebutter. Dann, als er schließlich der Meinung war, dass es genug war, sah er sie an. Ich hoffe, Ihr seid zufrieden mit meinen Diensten, sagte er und räumte die Utensilien zusammen. Sie sah ihn lange und durchdringend an, so dass er schon fast befürchtete, diesem Blick würde ein nein folgen, doch dann nickte sie leicht und widmete sich wieder dem Fernsehprogramm. Er räumte alles weg, entsorgte das mittlerweile kalte Fußbad und kniete sich wieder zu ihren Füßen. Und wartete. Und wartete. Und wartete. In der Werbepause von „Der kleine Lord“ erhob sie sich und gebot ihm, zu warten. Dann kam sie zurück und drückte ihm einen selbst gebastelten Flogger in die Hand. Hier, dein Hinweis, sagte sie nur und widmete sich wieder dem Earl of Dorincourt, dessen Herz sich langsam erweichte. Er betrachtete den Flogger. Toller Hinweis, dachte er bei sich. Und nun? Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und sie konnte ein kurzes Lachen nicht unterdrücken. Die Bastelstunden mit Frank und Gisela. Dann waren sie sicher seine nächste Station. Frank und Gisela waren ein Maledom/femsub-Paar, das seit Jahren, trotz drei gemeinsamer Kinder, TPE lebte. Früher hatte er TPE für eine nicht umsetzbare Fiktion gehalten, aber seit er die beiden kannte und sah, wie sie miteinander umgingen und dass sie trotz der drei Kinder nach ihren Regeln lebten, wusste er, dass es ein durchaus praktikabler Lebensstil war. Da Frank handwerklich extrem geschickt war, bastelte er viele seiner Spielzeuge und BDSM-Möbel selbst und ab und zu verbrachten sie gemeinsame Bastelabende. Und an einem dieser ersten Bastelabende war eben jener Flogger entstanden, den er jetzt in den Händen hielt. Er bat seine Königin, ihn nun zu entschuldigen, küsste ihr zum Abschied noch einmal die Füße und machte sich dann auf den Weg in den Nachbarort, zum Haus von Frank und Gisela. Dort angekommen sah er an der Haustür eine Schriftrolle wie die, die er auch in seinem Kalender gefunden hatte. Hallo Martin. Du hast den Hinweis richtig gedeutet und hier ist nun die nächste Aufgabe für dich. Gisela wartet bereits auf dich. Hinter ihrem Türchen hatte sie heute ebenfalls eine Aufgabe, die sie außer Haus durchführen muss. Sie darf mir heute zur Feier des Tages neue Dessous für sich kaufen. Und du wirst sie begleiten. Selbstverständlich wirst du dabei agieren, als wärst du ihr Geliebter. Du wirst ihr die Kleidungsstücke heraus suchen, sie darin betrachten und sie dann – in ihren Dessous – den im Laden Anwesenden vorführen und sie zu ihrer Meinung befragen. Natürlich wirst du dabei sowohl ihre Vorzüge wie auch ihre körperlichen Problemzonen erwähnen. Ich werde dich beobachten. Bin ich zufrieden mit dir, erhältst du den nächsten Hinweis. Bin ich es nicht, so hat deine Herrin mich dazu berechtigt, dich mit 30 Schlägen mit dem Rohrstock auf den Hintern und die Oberschenkel zu bestrafen. Also mach deine Sache gut. Frank. Er schluckte. Er sollte Vorführen und öffentlich demütigen? Und auch noch Dessous auswählen, wo er doch nicht einmal die genaue Kleidergröße von Gisela kannte, geschweige denn eine Ahnung von solchen Dingen hatte? Na fabelhaft. Er grummelte. Er klingelte und Gisela öffnete ihm die Tür, mit in etwa dem gleichen Gesichtsausdruck, den er auch bei sich selbst vermutete. Guten Morgen Martin, meinte sie, leicht verunsichert. Guten Morgen, Gisela. Abfahrtbereit? Etwas anderes fiel ihm in diesem Moment nicht ein. Sicher, meinte sie, und zog die Tür hinter sich zu. Gehen wir. Sie dirigierte ihn zu Chez Madame, einem exklusiven und sehr teuren Dessousgeschäft in der Innenstadt. Ihm grauste vor dieser Aufgabe. Da war das Fahren durch den Drive-In ja fast schon ein Kinderspiel dagegen gewesen. Dort angekommen öffnete er, ganz Gentleman, erst die Auto- danach die Ladentür für Gisela und machte sich dann daran, sich durch ein für ihn fast unüberblickbares Sortiment an BHs, Slips, Strings und Strapsen zu arbeiten. Rot, Schwarz, Gelb – Gelb, wer war nur auf diese Farbe für Dessous gekommen – Grün, Blau, mit Spitze, ohne Spitze, Seide, es war zum Verzweifeln. Und der Laden war voller Männer, die offensichtlich noch ein Last-Minute-Geschenk für ihre Partnerin suchten. Argh. Gott sei dank hatte Gisela ihm noch im Auto ihre Größe verraten, so dass er nicht ganz verloren dastand. Als erstes entschied er sich für eine Kombination aus String, Straps und BH aus grüner Seide ohne Spitze. Das erschien ihm weihnachtlich edel und somit als richtige Wahl. Er drückte Gisela die einzelnen Teile in die Hand und konnte ihr dabei kaum in die Augen sehen. Sie ging in die Umkleide und nach kurzer Zeit winkte sie ihn herbei. Nun kam der kompliziertere Teil der Aufgabe. Vorführen. Er reichte ihr die Hand und führte sie aus der Kabine und schob sie vor den Spiegel und sagte dann, mit einer für ihn erstaunlich laut und sicher klingenden Stimme, in diesem Teil hast du aber einen wirklich unvorteilhaften Hintern. Aber deine Titten sehen gut aus in dem BH. Die Männer in dem Laden starrten erst sie, dann ihn und dann wieder sie an um sich dann, mit einem etwas betretenen Gesichtsausdruck wieder der eigenen Auswahl zu widmen. Martin schluckte und drehte sich zu einem der Männer um, der direkt hinter ihm die Qual der Wahl zwischen schwarzer Seide und blauer Spitze hatte. Was denken sie, sprach er ihn an, finden sie, meine Freundin sieht gut in diesem grünen Zeug aus? Der Mann sah ihn irritiert an. Na, sehen sie sie sich doch einmal an, finden sie nicht auch, dass sie in diesem String einen wahnsinnig fetten Hintern hat? Der Mann nickte nur leicht, schüttelte dann den Kopf und floh mit der schwarzen Seide Richtung Kasse. Da hörte Martin eine vertraute Stimme. Also, ich find die Titten geil, aber ich glaube, man könnte sie noch besser verpacken. Frank! Gott sei Dank. Oder auch nicht, denn er war ja hier, um die Erfüllung der Aufgabe zu überprüfen. Gelb könnte ihr stehen, vernahm er die Stimme seiner Herrin aus dem Hintergrund. Gelb? Ein Herr im Anzug, dessen Lieblingsfarbe von den Dessous in seinen Händen zu urteilen offensichtlich Türkis war, meldete sich zu Wort. Gelb steht der jungen Dame hier überhaupt nicht. Versuchen sie es mit der pinkfarbenen Kombination aus dem Schaufenster. Das Spiel hatte begonnen. Martin bat die Verkäuferin, die pinkfarbene Kombination herauszusuchen. Dann holte er Gisela aus der Kabine um sie vor versammelter Mannschaft als Schweinchen zu titulieren, ließ sie anschließend einen Hauch aus zartblauem Nichts vorführen, was seine Herrin und einen anderen Anwesenden zu sehr merkwürdigen Kommentaren zu dunklen Brustwarzen und Warzenvorhöfen veranlasste, die man ja so doch sehr gut sehen konnte und beendete das Ganze schließlich mit einem dunkelbraunen Korsett aus Wildleder, das er Gisela ohne Slip vorführen ließ. Frank klatschte in die Hände. Das steht ihrer Freundin ausgezeichnet. Und man kann auch so schön ihre rasierte Fotze sehen. Perfekt. Martin schoss das Blut in den Kopf, doch er atmete auch auf. Aufgabe offensichtlich erfüllt. Er schob Gisela, die seltsamerweise nicht seine Gesichtsfarbe teilte sondern einfach nur stolz lächelte, zurück in die Kabine und ging dann mit ihr zur Kasse um das knapp 300 Euro teure Stück zu erstehen. Am Auto angekommen legte ihm Frank die Hand auf die Schulter. Meine Frau brauchst du ja jetzt nicht mehr, deswegen nehme ich sie dir ab, ein breites Grinsen hatte sich auf sein Gesicht gelegt. Dafür erhältst du jetzt den nächsten Hinweis von mir. Er gab Martin eine zerfledderte alte Eintrittskarte eines All-you-can-beat-Abends ihres Lieblingsfetischlokals. Schönen Tag noch und viel Erfolg, grinste er weiter und verschwand mit Gisela zu seinem eigenen Auto. Ein leichter Hinweis. Er setzte sich ins Auto und fuhr ans andere Ende der Stadt zur Unschlag-Bar. Kein Hinweis an der Tür. Er drückte die Klinke und siehe da, die Tür öffnete sich. Der Laden war erstaunlich voll, aber dann fiel ihm ein, dass die Besitzerin ja heute alle Stammgäste zum Weihnachtsbrunch geladen hatte. Er ging zur Theke. Hinter ihr stand Michaela, mehr sadistisch als dominant, und bereitete einen Latte Macchiato für einen Gast vor. Ah, da ist ja meine Bedienung, sie grinste ihn an. Willkommen in der Unschlag-Bar. Sie reichte Martin die ihm so bekannte Servierschürze und das Häubchen, dann mach dich mal an die Arbeit, Süßer. Was?! Er sah sich um. Die Bar war voll und viele der Gäste waren ihm von Partys und vom Stammtisch her bekannt. Das ist nicht dein Ernst, murmelte er unsicher. Doch, doch, das ist mein voller Ernst. Mach hin, die Gäste warten auf ihre Getränke. Martin schluckte. Was passiert, wenn ich es nicht tue, fragte er vorsichtig nach. Dann hat mir deine Liebste aufgetragen, dich auf den Bock zu spannen und jeder der Gäste darf mit einem Instrument seiner Wahl 10 Schläge auf deinem Allerwertesten hinterlassen. Er sah sich ein weiteres Mal um und überschlug die Anzahl der Gäste. Das waren sicher an die 30, vielleicht sogar 35. 350 Schläge? Das hieße, den Weihnachtsabend inklusive der Feiertage im Stehen zu verbringen. Trotzdem war er für einen Moment versucht, Michaela die Schürze an den Kopf zu werfen. Mit einem Gesicht wie zwei Wochen saure Gurken gegessen verzog sich Martin ins Spielzimmer und zog sich um. Aus, eigentlich, denn mehr als das Schürzchen bedeckte ihn dann ja nicht mehr. Wie lange, fragte er Michaela grummelnd. 30 Minuten nur, Schätzchen. Das schaffst du schon. Und diesen Latte kannst du jetzt gleich der bezaubernden Lady dort hinten an Tisch 1 servieren gehen. Er nahm den Latte und bewegte sich zu Tisch 1. Seine Göttin! Wenigstens ließ sie ihn hier nicht alleine. Er servierte ihr den Kaffee und am Glitzern in ihren Augen konnte er sehen, wie viel Freude ihr das alles bereitete. Ihm war klar, dass ein flehender Blick oder etwas betteln ihn aus dieser Situation nicht wieder raus bringen würde. Also biss er in den sauren Apfel und servierte seinen Bekannten und einigen Unbekannten Milchkaffee, Weizen, Chili und Croissants in 30 nicht enden wollenden Minuten. Dann endlich erlöste ihn Michaela und schickte ihn zurück ins Spielzimmer, sich umziehen. Als er wieder nach vorne kam, war seine Herrin verschwunden. Und Michaela streckte ihm einen Pilz entgegen. Genauer gesagt einen Austernseitling. Was sollte er denn nun bitte damit? Er verabschiedete sich und verließ das Lokal. Die frische Luft tat ihm gut. Die kleinen Seitenhiebe und die Witzeleien da drin waren ihm doch etwas aufs Ego geschlagen, auch wenn ein Blick an den Tisch seiner Göttin ihm immer wieder Auftrieb gegeben hatte. Der Stolz und die Freude in ihrem Blick waren alles, was zählte. Er sah sich den Pilz an. Was für ein merkwürdiger Hinweis. Er setzte sich ins Auto und dachte nach. Austernseitling. Sollte er zum Asiaten und für die Feiertage etwas zum Kochen besorgen? Aber auch wenn sie oft beim Asiaten kauften, in so ein Spiel würde seine Königin die Verkäufer dort trotzdem nicht einweihen. Also weiter überlegen. Er kannte diese Pilze. Er hatte sie kennen gelernt, nachdem sie zusammengezogen waren. Sie waren im Park spazieren gegangen und da hatte sie diese Pilze an einem Baumstumpf entdeckt und er hatte seinen Pullover ausziehen müssen, damit sie die Pilze darin hatte transportieren können. Der Park! Natürlich! Er startete den Wagen und fuhr zurück in die Innenstadt und parkte auf dem Schlossplatz. Er löste ein Ticket und betrat den Park. Wo hatten sie die Pilze gefunden? Er sah auf dem Plan am Eingang nach. Ah, da, gerade aus, dann rechts, noch ein Stück, dann links Richtung Grotte, am Labyrinth vorbei und dann war er auch schon da. Er lief los. Vereinzelt kamen ihm Rentnerpärchen entgegen, sonst war der Park leer. Es war mittlerweile auch schon 13 Uhr, die meisten steckten in den letzten Vorbereitungen für den Weihnachtsabend. Noch am Labyrinth vorbei, da sah er sie. Sie stand in der Grotte, die hell erleuchtet von sicher zwei Dutzend Kerzen war. Seine Königin. Er war am Ziel. Zieh dich aus, Sklave. Ihr Blick war streng und fast so frostig wie der Tag. Ausziehen? Hier? Es war, trotz der Kerzen, eiskalt und außerdem konnte, auch wenn nur wenig Publikumsverkehr herrschte, jeden Moment jemand hereinkommen. Red ich chinesisch, herrschte sie ihn an. Nein, entschuldigt. Er zitterte. Dann begann er, sich langsam auszuziehen. Jacke und Schal fielen auf den Boden, dann der Gürtel, der Pullover. Weiter! Ihre Strenge erregte ihn und seinem Schwanz schien die Kälte plötzlich nicht mehr wirklich viel auszumachen. Los! Aber die Schuhe kannst du anbehalten. Er wand sich aus der Hose, streifte den Slip ab, stand nackt vor ihr. Nur noch Schuhe und Strümpfe hatte er an. Er fror und Gänsehaut überzog seinen Körper. Liegestütz! Ab auf den Boden, los! Er tat, wie ihm geheißen und sie zählte laut mit. Nach 15 durfte er wieder aufstehen. Was haben wir denn da, meinte sie dann süffisant, und spielte mit dem Griff der Gerte an seinem harten Schwanz rum. Ist da etwa jemand erregt? Seine Gesichtsfarbe änderte sich, wie heute schon so oft, wieder in leuchtendes Rot. Dem da scheint es nicht sehr kalt zu sein, jetzt klatschte die andere Seite der Springgerte auf seine Eier. Und es folgte sofort ein zweiter Schlag und ein dritter und vierter. Die Luft entwich zischend zwischen seinen Zähnen. Los, Kniebeugen, 10 Stück. Er tat, wie ihm geheißen und fühlte ihre Blicke weiter zwischen seinen Beinen. Ich glaube, dein Schwanz mag Sport, der ist ja immer noch ganz hart. Fünfter Schlag, sechster und siebter. Als ob das am Sport liegt, dachte er bei sich. Biest. Los, ab mit dir an die Wand. Sie schob ihn mit dem Rücken näher zur Wand und legte ihm Hand- und Fußgelenksmanschetten an, die an Seilen an den Wänden fixiert waren. Wie lange hatte sie das alles hier vorbereitet, schoss es ihm durch den Kopf. Achter Schlag, neunter, zehnter. Dann holte sie Klammern aus ihrer Tasche, zwei für die Nippel, vier für den Sack. Weitere Schläge, seine Erregung wuchs. Mittlerweile hatte er die Tatsache verdrängt, dass jeden Moment jemand hereinkommen konnte. Nein, nicht ganz verdrängt, wenn er ehrlich war, erregte ihn diese Angst noch zusätzlich. Noch mehr Klammern, noch mehr Schläge, Tannenreisig auf seine Oberschenkel, die Gerte zwischen seinen Beinen. Er stöhnte, vor Lust und vor Schmerz. Sie spuckte ihm ins Gesicht, Backpfeifen folgten, kniff ihn, kratzte, biss in seinen Oberkörper. Schlug die Klammern mit der Dressurgerte ab, gezielte, harte Schläge. Eine Klammer nach der anderen. Er winselte, aber seiner Erregung tat das keinen Abbruch. Und dann kamen die Kerzen. Eine nach der anderen holte sie sich und tropfte langsam und genüsslich das heiße Wachs auf seinen Oberkörper, seine Nippel, seinen immer noch steifen Schwanz. Mit jeder Kerze, die sie anschließend löschte, wurde es dunkler. Doch je weniger Kerzen es wurden, desto weniger nahm er die Helligkeit wahr. Er flog. Seine körperliche Erregung wich den kleinen Explosionen in seinem Kopf und als sie ihm dann auch noch mit einem Gürtel wieder und wieder die Luft nahm hob er völlig ab. Er hing in den Manschetten, atmete flach, bekam nicht mehr wirklich mit, was sie so mit ihm tat. Irgendwann spürte er, dass sie aufgehört hatte, seinen Körper zu malträtieren, dass sie ihn wärmte. Sie löste seinen Fesseln, fing ihn auf, wickelte ihn in eine dicke Decke und hielt ihn fest, bis seine Benommenheit soweit von ihm abgefallen war, dass er wieder fähig war, sich zu bewegen, sich zu artikulieren. Sie hob sein Kinn und sah ihn an. Danke, meine Königin, murmelte er, noch immer etwas neben sich stehend. Ich liebe Euch. Ich liebe dich auch, mein Sklave. Sie küsste ihn sanft. Frohe Weihnachten wünsche ich dir. Später dann, als alles zusammengeräumt und im Auto verstaut war, spürte er erst, wie sehr sie seinen Körper gequält hatte. Und er wusste, von diesem letzten Adventskalendertürchen würde er noch ein Weilchen zehren. Aber das war gut so. Das war sehr gut so. Sie legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel als sie zurück zur Wohnung fuhren. Ich liebe dich, wiederholte sie leise. Du bist mein größtes Geschenk. |
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