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Lektionen in Demut
Dort auf dem Tisch stand er. Der kleine, unscheinbare Karton, braun, nichts sagend. Er stand einfach da. Schon seit gestern Abend. Sie hatte ihn auf den Tisch gestellt ohne ihn zu öffnen. Später hatte er, neugierig wie er nun einmal war, auf den Absender geschaut. Doch die Firmenbezeichnung war ihm fremd und Düren konnte er als Versandhandelsadresse nicht zuordnen. Er hätte das Kistchen gerne noch geschüttelt, doch dafür war keine Zeit geblieben. Den Rest des Abends hatten sie gemeinsam verbracht und über Nacht hatte er gefesselt schlafen dürfen. Er sah den Karton aus den Augenwinkeln, während er das Frühstück für sie vorbereitete. Und sie sah ihm dabei zu, bemerkte sicher seine Blicke. Verdammt. Was war in diesem Karton? Doch es herauszufinden, dafür blieb keine Zeit. Nach dem Frühstück, bei dem er wie schon so oft als Tisch fungierte, wickelte sie seinen Torso eng und fest in Folie, so dass es ihm schwer fiel, tief Luft zu holen. Sie wählte den mittleren Plug aus und entschied schließlich, dass er vor dem Einkaufen gehen auch nicht mehr die Toilette besuchen durfte. Er hatte zum Glück nur einen Kaffee getrunken, so dass er den Harndrang wohl aushalten würde, aber er wusste, es stand ihm ein harter Tag bevor. Tage, die so anfingen, endeten selten bereits am Mittag. So ausstaffiert hatte er ihr beim Anziehen geholfen und sich dann selbst angezogen. Immer mit den Gedanken bei diesem kleinen Karton auf dem Küchentisch. Für eine Gerte oder einen Rohrstock war er zu klein. Ein Plug? Sie hatten schon so viele, in allen Größen und Formen, mit Vibration und ohne, einer sogar mit Fernbedienung. Nein, unwahrscheinlich, dass sie noch einen gekauft hatte. Also Klammern? Vielleicht diese kleinen, fiesen, mit den scharfen Zähnchen. Krokodilklemmen. Ihn schauderte. Aber nein, ein Elektrohandel würde auch Elektrohandel auf seine Absenderadresse schreiben. Und außerdem bekam man diese Dinger doch in jedem gut ausgerüsteten Fachmarkt. Nein, auch keine Klammern. Fast hätte er vor lauter Grübeln beim Einsteigen ins Auto vergessen, ihr die Tür zu öffnen, so sehr war er in Gedanken damit beschäftigt, auf den Inhalt des Kartons zu kommen. Sie dirigierte ihn zu Ikea. Schön Bummeln gehen, vielleicht eine Kleinigkeit essen. Später wollte sie dann noch in die Stadt. Er spürte langsam, wie sich die Tasse Kaffee in seiner Blase bemerkbar machte und hoffte inständig darauf, dass sie im Laufe des Tages Gnade würde walten lassen. Sowieso, weil er bei jedem Schritt vom Plug in seinem Hintern zusätzlich einen kleinen Erinnerungsstoß erhielt. Sie schauten sich Kommoden an, wollte sie doch etwas mehr Platz für ihre Spielzeuge. Maßen Regale aus fürs Wohnzimmer und blieben schließlich an einem mächtigen Ledersessel hängen. Er glich einem Thron, kein flacher Sessel, hohe Sitzfläche, hohe Rückenlehne, herrschaftlich. Perfekt für ihr Spielzimmer. Der Preis war natürlich Auslegungssache, aber er wusste, früher oder später würde er ihn die Treppe hinauftragen und noch etwas später davor knien um ihre Füße zu liebkosen. Vor ihr knien. Er seufzte. Das Atmen fiel ihm schwer, sie hatte die Folie doch sehr eng um seinen Körper gewickelt und entgegen seiner Annahme hatte sich die Folie durch seine Bewegungen nicht gelockert. Wie gerne würde er jetzt vor ihr knien. Hier und jetzt. Mitten im Ikea. All das war ihm egal, die Menschen, die Blicke, er war für einen Moment so von Demut durchflutet, dass er es ohne zu zögern getan hätte – hätte sie es denn nur gewollt. Doch sie wollte es nicht. Auch den Sessel wollte sie jetzt noch nicht. Also gingen sie weiter und bei jedem Schritt spürte er den Plug, spürte er die Folie, spürte er seinen Harndrang und ihre Macht über ihn. All das erfüllte ihn. Brachte ihn aber nicht davon ab, sich in Gedanken wieder mit dem Inhalt des kleinen Kartons zu beschäftigen. Vielleicht war es Elektrospielzeug. Ein Harnröhrenvibrator. Clamps? Ein Parachute und Gewichte? Es war zum Verzweifeln. Sie gingen an den Küchenutensilien vorbei, sie entschied sich für ein dickes, rundes Küchenbrett und eine neue Spülbürste. Wählte zwei neue Weingläser aus und warf schließlich noch ein paar Kerzen in den Wagen. Sah sich lange zwei Wandlampen an, die sie für perfekt hielt als Beleuchtung für den Spielkeller, verwarf den Gedanken dann doch und beschloss schließlich, dass ein Kronleuchter die bessere Wahl wäre. Kurz vor dem Ausgang entdeckte sie noch einen riesigen Hundekorb und natürlich musste auch der – zusammen mit einer kratzigen Fußmatte – in den Einkaufswagen. Mit einem süffisanten „ein neuer Schlafplatz für dich, mein Schatz“ streichelte sie die Sisalmatte und grinste ihn an. Na prima. An der Kasse war er fast schon soweit, um Gnade zu betteln. Er wusste nicht, was schlimmer war. Die Atemnot durch die ihn einschnürende Folie oder der Druck auf seiner Blase. Aber als hätte sie seine Gedanken gelesen drückte sie sich an ihn und mit der Hand auf seinen Unterleib. Keine Gnade also. Nicht hier, nicht jetzt. Ihre Entscheidung. Ihr Wille, sein Weg. Auch wenn es manchmal schmerzhaft war, unangenehm, demütigend. Oder ihn wahnsinnig machte, so wie der Gedanke an den Inhalt des Kartons. Wieso stand er da auf dem Tisch, wieso hatte sie ihn nicht gleich geöffnet, ihm den Inhalt wie immer mit glänzenden Augen vorgeführt? Ihm erzählt, was sie vorhatte mit ihm. Ihn angeheizt, ihm Angst gemacht. Nichts. Sie hatte ihn emotionslos entgegengenommen und achtlos auf den Tisch gestellt. Und seit dem rätselte er, was der Inhalt sein konnte. Er lud die Einkäufe in den Kofferraum, während sie es sich mit einem Eis auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hatte. Der Druck auf seiner Lunge wurde langsam heftig und er konnte sich vorstellen, was die in Mieder und Korsett gekleideten Frauen früher durchgemacht hatten. Kein Wunder, dass diese Fräulein so oft in Ohnmacht gefallen waren. Aber noch ging es und so setzte er sich neben sie und fuhr sie in die Stadt. Sitzen auf dem Plug, mit voller Blase, war extrem unangenehm. Er kannte das. Aber dass er es gewöhnt war, machte das Gefühl nicht besser. Es blieb unangenehm, so ausgefüllt zu sein. Dieser leichte Druck von hinten, jede Bewegung zu spüren, er liebte es und hasste es zugleich. Zumindest in dieser Kombination. Nur Blasendruck, nur Plug, das war ok. Beides zusammen war einfach nur gemein. Als sie endlich einen Platz im Parkhaus gefunden hatten, dirigierte sie ihn als erstes zum Bäcker. Noch einen Kaffee. Er seufzte. Es war ihm sehr nach einem zweiten Kaffee. Aber er wusste, dass das seine Situation um ein vielfaches verschlimmern würde. Und er wusste, dass sie das wusste. Beides. Also würde ihm wohl nichts anderes übrig bleiben, als den Kaffee zu genießen, solange er noch genießen konnte. Nach den ersten Schlucken legte sie ihre Hand auf die seine, sah ihn an und fragte ihn, ob das mit der Folie noch in Ordnung war oder er Luft brauchte. Er überlegte kurz. Dann entschied er sich dazu, weiter durchzuhalten. Er mochte es, atemlos zu sein und er wusste, sie kümmerte sich um ihn. Würde es wirklich nicht mehr gehen, war er schnell befreit. Also lächelte er sie an und sagte ihr, dass er es für sie noch länger durchhalten würde. Diese Antwort stellte sie zufrieden, das sah er am Glanz in ihren Augen. Stolz blitzte in ihnen auf. Er liebte diese Frau und wieder durchflutete ihn das Gefühl der Demut. Nachdem sie im zweiten Geschäft die dritte Hose anprobierte und immer noch unzufrieden vor dem Spiegel stand, war er bereit, alles zu tun, um seinem Harndrang nachgeben zu dürfen. Sie wollte, dass er hier und jetzt vor ihr kniete und bettelte? Kein Problem, Hauptsache er durfte anschließend die Toilette aufsuchen. Er sollte im Kreis hüpfen und dabei ein Ständchen singen? Gerne doch, nur bitte, endlich diesen Druck loswerden. Sie wollte, dass er auf dem Boden rumrobbte und Affengeräusche imitierte? Bitte, wenn es denn sein musste, solange er dafür auf die Toilette gehen durfte, war ihm alles egal. Er wippte unruhig von einem Bein aufs andere und sah sie mit flehendem Blick an. Sie zog ihn zu sich in die Kabine und zog den Vorhang zu. Dann hielt sie ihm den Kaffeebecher aus dem Kaffee vor die Nase. Da rein, befahl sie ihm. Er seufzte. Gott sei dank war es ein großer Becher. Aber hier, in der Kabine? Wo ihn womöglich auch noch die Verkäuferin hörte oder schlimmer noch sogar ertappen konnte? Aber im Moment war das alles nebensächlich. Nur endlich Druck loswerden. Er öffnete seine Hose und erleichterte sich, bis der Becher voll war. Konnte sich gerade noch stoppen, bevor er überlief. Hilfe suchend sah er sie an, er musste immer noch so sehr und der Becher war voll und nichts war schlimmer als zwischendurch zu stoppen. Er tänzelte, bekam fast Tränen in die Augen vor Verzweiflung. Na, schon voll? Sie sah ihn verschmitzt an. Da hat es aber jemand wirklich nötig. Du musst noch? Er nickte und schluckte als sie sagte, er solle doch dann für mehr Platz im Becher sorgen. Trinken? Seinen eigenen Urin? Ihren zu trinken war Lust, war Belohnung, war wie Nektar für ihn. Aber den eigenen? Er überlegte. Sah sich den Becher an. Spürte den Druck und die Tatsache, dass er nicht mittendrin einfach so aufhören konnte. Und überwand sich schließlich. Sie sah ihm dabei zu. Lächelnd. Biest. Er schluckte und schluckte und ekelte sich so sehr, fühlte sich so gedemütigt. Und betete, die Verkäuferin möge nicht auf die Idee kommen, den Vorhang zur Seite zu ziehen. Jetzt, wo er hier stand, mit offener Hose und seinen eigenen Urin aus einem Kaffeebecher trank. Er füllte ihn ein zweites Mal, dann endlich war seine Blase leer. Natürlich musste er auch diesmal alles austrinken. Widerlich. Aber ihr Wille. Also tat er, wie ihm geheißen. Und war endlich an einem Punkt angelangt, an dem ihn der Inhalt des Kartons nicht mehr beschäftigte. Er war so gefangen in diesem Gefühl des Ausgeliefertseins, der Demut, der Hingabe, der Demütigung, des Ekels. Mit gesenktem Kopf stand er im Laden, wünschte sich, er wäre ganz klein, unscheinbar, könnte im Erdboden versinken. Oder in ihr. Wünschte sich, gehalten zu werden oder knien zu dürfen. Ihre Füße zu küssen, ihr Fußabtreter zu sein. Aber sie waren nicht allein. Und so musste er mit dem Gefühl in sich für den Moment alleine zurecht kommen während sie sich endlich für zwei Paar Hosen, einen Rock und eine sündhaft schöne und fast ebenso teure Dessous-Kombination entschied. Doch ihr Einkaufstag war noch nicht vorbei. Immer noch fest eingeschnürt in Folie, mit dem Plug im Hintern, begleitete er sie in den Kaufhof, sah ihr beim Parfumkauf zu, beriet sie im H&M beim Schalkauf, half ihr beim Anprobieren verschiedener nützlicher und weniger nützlicher, dafür aber sehr schöner Schuhe und zahlte schließlich auch noch ein Vermögen für Trüffelpralinen. Aber das war vollkommen in Ordnung so. Das hatte sie sich verdient und sicher würde sie sie – auf die ein oder andere Art und Weise – mit ihm teilen. Während er dies alles tat, schweiften seine Gedanken wieder ab. Hin zu diesem kleinen, unscheinbaren Karton auf dem Tisch zu Hause. Er hatte leicht ausgesehen. Klein und leicht. Latex? Eine weitere Maske vielleicht? Oder ein Slip? Vielleicht ein Latex-Slip für ihn. Oder ein Servier-Schürzchen. Vielleicht lag er aber auch ganz falsch und es war etwas für sie. Vielleicht wieder so ein Vibrationsspielzeug. Oder gar nichts was mit BDSM, was mit Sex zu tun hatte. Vielleicht war darin einfach ein Ersatzteil für eine Küchenmaschine. Handyzubehör. Ein neuer Akku für die Digitalkamera. Ein Notizblockklotz für den Schreibtisch. DVD-Rohlinge. Verdammt. Er musste wissen, was in diesem Karton war. Sonst würde er, gefesselt oder nicht, nicht schlafen können. Sie fuhren nach Hause, endlich, und nachdem alles ausgeladen war, zog sie ihm langsam sein Hemd aus, küsste ihn und riss ihm dann mit ihren scharfen Krallen die Folie vom Körper. Natürlich nicht, ohne Spuren auf seiner Haut zu hinterlassen. All dies direkt vor dem Tisch, so dass er die ganze Zeit den Karton im Blick hatte. Sie biss ihm in die Brustwarzen, kniff ihn, zwirbelte sie, küsste ihn heftiger, presste sich an ihn und dann seinen Kopf zwischen ihre Schenkel, wo er verweilte, bis sie ihn stöhnend und leicht schwitzend mit einem Ruck an den Haaren wieder herauszog. Dann setzte sie sich auf die Couch, ließ sich von ihm ihre Schuhe ausziehen, einen Kaffee bringen und die Pralinen und schickten ihn unter die Dusche und zum Plug entfernen. Noch immer stand der Karton auf dem Tisch. Unangerührt. Ungeöffnet. Als er zurück kam kniete er sich zu ihren Füßen und massierte sie sanft, während sie gemeinsam die Sportschau ansahen. Immer wieder warf er einen verstohlenen Blick auf den Karton. Und jeder seiner Blicke, egal wie heimlich er ihn versuchte zu werfen, wurde von ihr bemerkt. Sie lächelte leise, wissend. Doch sie rührte sich nicht. Der Karton, klein und unscheinbar braun, stand weiter ungeöffnet auf dem Tisch. Unbeachtet von ihr. Sie fütterte ihn mit Pralinen, gab ihm schokoladige Küsse, kraulte ihn im Nacken und genoss die Zweisamkeit. Als die Sportschau vorbei war, holte er den Zettel vom Pizzabringdienst und legte dann eine ihrer Lieblings-DVDs in den Player. Er wusste, dass der Inhalt des Kartons für ihn bestimmt war. Er wusste s einfach. Sie hätte sich längst darüber hergemacht, wenn er für sie selbst und nur für sie bestimmt war. Nadeln. Sicher hatte sie neue Kanülen bestellt und später, wenn er dann wieder fürs Schlafen fixiert war, würde sie sie auspacken und an ihm ausprobieren. Oder vielleicht waren es auch sterile Tackernadeln für den chirurgischen Tacker den sie sich letzten Monat ersteigert und noch immer nicht ausprobiert hatte. Er bekam eine leichte Gänsehaut bei dem Gedanken. Der Tacker ängstigte ihn. Nadeln waren ok, cutten war ok, aber tackern? Nein, danke, das musste er nicht haben. Die Pizza kam, der Film lief und sie zog ihn zu sich hoch auf die Couch, zum gemeinsamen Kuscheln. Vielleicht war in dem Karton auch das Halsband zu dem es eine Fernbedienung gab. Elektrische Impulse, per Klick oder wenn er sich zu weit vom Haus entfernte. Gruselige Geschichte und gleichzeitig herrlich reizvoll. Aber nein, dafür war der Karton vielleicht dann doch zu klein. Herrje, warum öffnete sie ihn denn nicht? Warum hatte sie den Inhalt bestellt, wenn er jetzt so uninteressant für sie war? Vielleicht war es von diesem Tape. Das die amerikanische Polizei zum Fesseln benutzte. Oder kam es von der Bundeswehr? Panzerband. Das könnte sein. Das wollten sie schon lange einmal ausprobieren. Und dafür war der Karton groß genug. Eine Rolle, vielleicht zwei. Er liebte es, fixiert zu werden. Ausgeliefert zu sein. Von ihr gequält und missbraucht zu werden. Oder missachtet. Einfach fixiert und liegengelassen. Während sie sich um andere Dinge kümmerte. Wichtigere Dinge. Wichtiger als er, der dann nur ein Nichts war. Nur Objekt. Nichts sonst. Er seufzte und sie sah ihn an. Träumst du wieder? Fragte sie ihn grinsend und kniff ihn in die Brustwarze. Ach, wie er das doch liebte. Am liebsten hätte er ihr jetzt die kleine Single-Tail gebracht, sich über den Strafbock gelegt und sich in diesen herrlich beißenden Schmerz fallen lassen. Auch wenn er hier und jetzt ihre Nähe, die Zweisamkeit, die Zärtlichkeit genoss, so genoss er es doch auch, wenn sie ihm weh tat, sich an ihm ausließ, bis an seine Grenzen brachte und manchmal auch ein Stück darüber hinaus. Dieser bittersüße Schmerz, diese kleinen Explosionen in seinem Gehirn, Subspace. Vielleicht war es ja wirklich Panzerband. Vielleicht plante sie einen Ausflug für morgen. Mit dem Zeug sollte man gut an Bäume fesseln können, hatte er gehört. Er, nackt, an einen Baum gefesselt, harte Rinde rieb an seiner Haut während sie ihn mit einer Weidenrute schlug. Oder mit Disteln. Oder ihn mit Schalen von Esskastanien abrieb. Sie war da sehr erfinderisch. Sadistin mit Herz und Seele eben. Beim Gedanken an dieses Szenario regte sich sein Schwanz, was ihr natürlich nicht verborgen blieb. An was denkst du schon wieder, fragte sie ihn und packte hart zu. Dort, an das was im Karton sein könnte, stöhnte er. Er genoss ihre harten, unnachgiebigen Hände. Den Karton? Was hat denn der Karton mit deinem Ständer zu tun? Sie beugte sich zu ihm rüber und biss ihn in die Schulter, in die Brustwarzen, presste seine Hoden mit der Hand zusammen. Nichts, wimmerte er, nichts, denn ich weiß ja nicht was da drin ist. Wieso behauptest du dann, dass du deswegen einen Ständer hast, hm? Ihre Hand landete schallend in seinem Gesicht. Er wurde rot, nicht nur wegen der Heftigkeit des Schlags. Es tut mir leid Herrin. Meine Fantasie, ich weiß nicht, es ist einfach mit mir durchgegangen. Er schämte sich. Er hatte ihren Film gestört, ihr Kuscheln unterbrochen und nun saß er neben ihr, ihre Finger umschlossen noch immer seine Eier und sein Schwanz wollte einfach nicht wieder kleiner werden. Hast du ihn etwa angefasst? Sie drückte noch härter zu, so dass er für einen Moment glaubte, sie wollte seine Eier zum Platzen bringen. Nein, natürlich nicht Herrin. Ich habe ihn nicht angefasst. Ich habe nichts getan. Nichts getan? Sie lachte hämisch. Nach nichts getan sieht dein Schwanz aber nicht aus! Sie schubste ihn unsanft von der Couch. Meine Fantasie, Gebieterin, nur meine Fantasie, sie ist zu rege, ich kann nichts dafür. Du kannst nichts dafür? Sie spuckte ihm ins Gesicht. Natürlich kannst du nichts dafür. Du bist nur ein nutzloser Sklave. Statt hier mit mir zu sitzen und meine Nähe zu genießen hast du nur wieder Sex im Kopf. Stimmt doch, oder? Sie riss seinen Kopf an den Haaren hoch und genoss das Glitzern der ersten Tränen in seinen Augen. Ja, Herrin, ihr habt Recht, er wich ihrem Blick aus. Er wäre am liebsten im Boden versunken. Er hatte den schönen Abend zerstört, die Pizza halb aufgegessen auf dem Tisch, im Hintergrund immer noch der Film, kniete er vor ihr, ihr Speichel lief über seine glühende Wange. Und zwischen seinen Schenkeln ragte sein Schwanz empor, hart und steif und putzmunter. Als wäre er sich keiner Schuld bewusst. Dabei war er doch die Wurzel allen Übels, er hatte ihn in diese missliche Lage gebracht. Er und seine unsägliche Fantasie. Aus den Augenwinkeln konnte er das Braun des Kartons auf dem Tisch sehen. So unscheinbar und trotzdem übte er so eine magische Wirkung auf ihn aus. Bitte Herrin, bitte sagt mir, was habt ihr bestellt? Was ist in diesem Karton? Jetzt kam es auch nicht mehr darauf an. Er hatte sie ohnehin schon verärgert. Der Rohrstock war ihm so gut wie sicher. Da konnte er es jetzt auch direkt ansprechen. Er zitterte, als sie wortlos aufstand und zum Tisch hinüberging. Du willst es wissen, du willst es wirklich wissen, fragte sie ihn, gefährlich leise und fast ein wenig zu sanft. Er nickte. Ja, Herrin, bitte, sagt es mir. Was ist in diesem Karton? Sie stellte den Karton direkt vor ihn. Zum Greifen nah war er jetzt. Und er sah wirklich sehr leicht aus. Mit einer Hand hatte sie ihn getragen, das Geräusch beim hinstellen war ganz leise gewesen. Er zitterte noch immer. Starrte auf diesen kleinen, braunen, unscheinbaren Karton mit unbekanntem Absender. Dann sah er sie an. Kühl war ihr Blick, eisig fast. Was hast du gemacht heute, als ich meine Hosen anprobiert habe, die Düfte ausprobiert, die Pralinen ausgewählt habe? Sag es mir! Drohend. Leise. Wo warst du in Gedanken? Er fürchtete sich vor ihr. Jetzt und hier fürchtete er sich vor ihr. Ihr eisiger Blick, die drohenden, leise gesprochenen Fragen. Er konnte gar nicht aufhören zu zittern. I.. ich ich habe .. Er schluckte. Was hast du? Bohrend. Ich habe mir überlegt, was wohl in diesem Päckchen sein könnte. Er hätte heulen können. Er fühlte sich verlassen, beschämt, wie ein Stück Dreck, so nutzlos. Warum hatte er alles kaputt gemacht? Den ganzen Tag darauf verschwendet, sich sinnlose Gedanken über den Inhalt eines unscheinbaren Päckchens zu machen statt mit vollster Aufmerksamkeit für sie da zu sein. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen. Er war so beschämt, so ehrlich und ernsthaft beschämt, dass aus seinem eben noch so harten Schwanz ein kümmerlich schlaffes Würstchen geworden war. Er war so beschämt, dass er nicht mehr wissen wollte, was in diesem unsäglichen Päckchen war. Er hatte solche Angst vor ihr, ihrer Wut, ihrem Zorn oder schlimmer noch, ihrer Gleichgültigkeit, die er sich heute wirklich wohl verdient hatte, dass ihm schließlich wirklich Tränen über das Gesicht liefen und er hemmungslos schluchzte. Es tut mir leid, Herrin. Es tut mir so leid. Bitte, vergebt mir, er rollte sich zu ihren Füßen ein, küsste sie, benetzte sie mit seinen Tränen. Es tut mir so leid. Bitte, bestraft mich. Schlag mich, quält mich. Aber vergebt mir. Ich bitte Euch. Sie ließ ihn. Wartete. Bis er sich schließlich wieder etwas beruhigte. Du willst wissen, was in diesem Päckchen ist, fragte sie ihn, nun sehr viel sanfter. Er konnte sie noch immer nicht ansehen. Sie zog ihn ein Stück nach oben, so dass er wieder vor ihr kniete. Zog sein Kinn nach oben, hielt ihn fest, sah ihm in die Augen. Du willst wissen, was in diesem Päckchen ist, es wird dich nicht loslassen. Also öffne es. Sie hielt ihm das Päckchen und eine Schere hin. Er nahm es, noch immer zitternd. Unsicher. Es war so leicht. Fast, als wäre überhaupt nichts darin. Er sah sie an. Los, noch immer war ihre Stimme sanft, in ihrem Blick wieder Wärme. Mach es auf, es ist für dich. Er nestelte mit der Schere herum, zu sehr zitterten noch immer seine Hände. Dann endlich hatte er das Band gelöst und konnte den Karton aufklappen. Wieder sah er sie an. Nun mach, es ist für dich. Du darfst es öffnen. Er klappte den Deckel zur Seite und sah hinein. Im Karton nur ein in der Mitte gefaltetes Blatt Papier. Er nahm es heraus. Blass lila. Normales Briefpapier. Wieder sah er sie an. Sah die Wärme, sah ihren gespannten Blick. Er öffnete die Seite. „Das war eine Lektion der Demut für dich“ Stand dort geschrieben. Sonst nichts. Nur diese wenigen Worte. Er las es noch einmal, sah sie an, las es ein weiteres Mal. Dann begriff er. Er küsste ihre Füße. Dankbar. Unglaublich, sie war einfach unglaublich. Sie zog ihn zu sich hoch, streichelte sein Gesicht, küsste ihn. Ich hoffe, du hast sie gelernt, deine Lektion der Demut. Sie sah ihm in die Augen. Er konnte nur noch nicken. Schmiegte sich an sie, ganz eng, ganz fest. Seine Königin. Seine wunderbare, biestige, ausgefuchste, unglaubliche Königin. Er seufzte und konnte sein Glück kaum glauben. |
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