diekontaktanzeige

 

Die Kontaktanzeige

 

Sie hatten sich online kennen gelernt. Sie waren in der gleichen Community angemeldet, er hatte sie schon oft im Chat gelesen, sie hatten ein wenig Small-Talk gehalten, mehr war nie passiert. Irgendwann nachts hatte ihn wieder einmal die Schlaflosigkeit geplagt und er war ziellos herumgesurft um sich Bilder und Profile anzusehen und davon zu träumen, wie es wäre, unterworfen zu werden. Irgendwann war er bei den Kontaktanzeigen gelandet und aus Neugier klickte er auf eine anonym eingestellte Anzeige. Quäl-Geist sucht Froschprinzen. Und mein Kuss umfängt dich, macht dich seelenschwach, wirst mein Opfer, wirst mir hörig sein. Sei mir wert und sei mir teuer damit du mir der eine bist. Der eine, den ich küssen will, umspinnen mit Gedankenfäden und den ich nie mehr lassen kann.“

 

Er fühlte sich wie elektrisiert, das kannte er gar nicht von sich. Auf Kontaktanzeigen antworten war eigentlich nicht sein Ding und auf anonym eingestellte schon zweimal nicht. Aber diese Anzeige wühlte sich durch seine Gehirnwindungen hin zu dem schwachen Punkt den nun einmal jeder hat und er konnte gar nicht anders, als das die Anzeige anzuklicken um sein Interesse zu bekunden. Er hoffte sehr, dass der „Quäl-Geist“ noch online war und direkt antworten würde, aber als nach über einer Stunde noch immer keine PN in seinem Postfach gelandet war, trollte er sich doch ins Bett. Schlafen konnte er jedoch noch lange nicht, geisterten ihm doch alle möglichen und unmöglichen Szenarien durch den Kopf. Alles was er wusste war, dass es sich um eine Frau im Alter von 35 Jahren handelte. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie wirklich dominant war. Aber der Text und die Bezeichnung Quälgeist ließen ihn hoffen, bis er schließlich in unruhige Träume sank.

 

Am nächsten Morgen ging er mit seinem Kaffee direkt wieder an den PC, loggte sich ein und für einen Moment setzte sein Herz aus. Sie! Wie oft hatte er sie schon im Chat gelesen, wie oft ihr Profil durchgelesen, wie oft ihr Foto angesehen. Und sie immer für unerreichbar gehalten. Ausrechnet sie gab eine Kontaktanzeige auf? Sie, der doch der halbe Chat, ja wahrscheinlich sogar die halbe submissive Männerwelt zu Füßen lag? Er hatte ihr nichts schreiben können, die Funktion ließ nur zu, dass man Interesse bekundete. Es lag dann im Ermessen des Anzeigeneinstellers, ob er seine Anonymität aufgab oder nicht. Und so las er jetzt „Du. Du bist also auf der Suche. Nun, da du mir im Chat noch nie Avancen gemacht hast, nehme ich an, dass ich dich nicht interessiere. Aber vielleicht warst du ja auch nur zu schüchtern. Du bekommst deine Chance – so du sie möchtest. Ich erwarte dich am Freitag vor dem Eingang zum Traum-Theater, du wirst meine Begleitung auf der All-you-can-beat-Party sein. 20 Uhr. Sei pünktlich.“ Freitag? 20 Uhr? Traum-Theater? Er begann zu schwitzen. Er kannte das Traum-Theater. Es war nicht gerade um die Ecke, 200km weg von ihm. Also würde er drei Stunden Fahrtzeit rechnen müssen und nach der Party? Wie lang ging so eine Party? Würde er anschließend heimfahren? Sollte er sicherheitshalber Sachen zum Übernachten mitnehmen? Freitag. Freitag! Das war ja schon Übermorgen! Sollte er ihr antworten? Die PN hörte sich nicht nach einer Antwortoption an sondern sehr bestimmt. Aber er wollte ja nicht absagen oder Einwände äußern. Er las sich die PN noch einmal durch, dann starrte er gedankenverloren eine ganze Weile auf den Bildschirm. Sie. Ausgerechnet sie.

 

Und plötzlich schreckte er hoch. All-you-can-beat? Hastig rief er sie Seite mit den Veranstaltungen auf. All-you-can-beat, da war es. Freitag, Beginn 20 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr, Kosten an der Abendkasse für Paare 50 Euro inklusive 2 Begrüßungdrinks, Spielen ausdrücklich erwünscht – aber kein Muss, Dress-Code. Dress-Code. Er war erst einmal auf einer Party gewesen, allerdings ohne Dress-Code. Und auf seinem Stammtisch waren normale Klamotten angesagt. Er wusste gar nicht, was er anziehen sollte. Und was ihr gefallen würde. Er hatte eine schwarze Lederhose im Schrank, aber die hatte er ewig nicht getragen. Und oben rum? Würde es ein schwarzes Hemd tun? Und was, wenn sie direkt und auch noch öffentlich mit ihm Spielen wollte? Spielen ausdrücklich erwünscht. Er hatte bisher noch nicht so viel Erfahrung, öffentlich noch gar keine. Er kam sich vor wie ein Teenie vor dem ersten Date und wusste gar nicht wohin mit seinem Wust an Gedanken.

 

Der Freitagabend rückte näher. Er hatte sich entschieden, zur Sicherheit eine Reisetasche fürs ganze Wochenende zu packen. Lieber zu vorbereitet als unvorbereitet. Er musste sie ihr ja nicht zeigen, wenn er sie nach der Party nach Hause brachte. Oder gar direkt vor der Tür schon wieder verabschiedet wurde. Aber sicher war sicher. Er hatte sich für die Lederhose und ein schlichtes, schwarzes Hemd entschieden. Allerdings wollte er sich erst vor Ort umziehen, damit er das Hemd nicht vor lauter Aufgeregtheit auf der Fahrt schon völlig verschwitzte und zerknitterte. Die Tasche lag gepackt im Auto, am Wochenende würde ihn niemand vermissen. Trotzdem hatte er auf seinem Schreibtisch eine Nachricht hinterlassen, wo er vorhatte, hinzufahren und wen er dort treffen würde. Natürlich konnte er nur einen Nick und den Namen des Internetforums angeben. Aber nur für den Fall, dass er nicht mehr nach Hause kam – er wusste jetzt selbst nicht mehr, warum er den Zettel geschrieben hatte. Es war 16:30 Uhr, er wollte jetzt auch nicht noch einmal hoch gehen, es war Zeit zu fahren, lieber war er eine Stunde zu früh da als fünf Minuten zu spät.

 

Die Fahrt lief gut, Verkehr und Radio lenkten ihn ein wenig von den Gedanken an den Abend ab und um 19 Uhr nahm er die Abfahrt zu ihrer Stadt. Dank Navi fand er das Traum-Theater mühelos und er hatte noch 45 Minuten Zeit bis zu ihrem Treffen. Jetzt fiel ihm ein, dass er vielleicht hätte ein Zimmer reservieren sollen, wenigstens für diese eine Nacht und um jetzt einen passenden Platz zu haben um sich umzuziehen. Aber für Gedanken dieser Art war es jetzt zu spät. Er fuhr ein Stück zurück, denn auf dem Weg zum Traum-Theater hatte er einen McDonalds gesehen, dann würde er sich eben dort auf der Toilette umziehen. Und vielleicht war es auch keine so schlechte Idee, noch eine Kleinigkeit zu trinken, denn sein Hals war unheimlich trocken. Essen konnte er nichts, seine Aufregung hatte ihm schon vor Stunden den Magen zugeschnürt.

 

Fertig umgezogen – gar nicht so einfach in den engen, nicht gerade sauberen Toiletten des Fastfood-Lokals – fuhr er zurück zum Traum-Theater. 19:48 Uhr zeigte ihm die Uhr in seinem Wagen, die Uhr an seinem Handgelenk bestätigte die Zeit. Er stieg aus und stellte sich neben den Eingang. 12 Minuten. Wenn sie pünktlich war. Frauen waren das ja eher selten. Aber spätestens in einer halben Stunde würde er ihr in die Augen sehen. Er hätte doch nichts trinken sollen, denn jetzt drückte ihm die Aufregung auf die Blase. Herrgott, was war denn nur los mit ihm? Es war nur eine Verabredung, nichts weiter.

 

19:52 Uhr. Die Zeit schlich übers Ziffernblatt, während sein Herz raste. Was, wenn sie nicht kommen würde? Was, wenn er ihr nicht gefiel? Vielleicht war sie ja auch in einer größeren Gruppe unterwegs – immerhin durfte sie ja nicht davon ausgehen, dass er wirklich erscheinen würde. Was, wenn sie ihn auslachen würde? Aber nein, erwachsene Menschen, er schob den Gedanken wieder weg.

 

19:55 Uhr. Seine Nervosität lag ihm schwer in der Magengrube, drückte auf seine Blase und ließ sein Herz flattern. Er hatte schon zahlreiche Gäste ins Haus flanieren sehen, der Anblick der vielen Menschen in Lack, Leder und Latex hatte ihn aber nicht wirklich beruhigen können. Er kam sich nackt vor.

 

19:56 Uhr. Da stand sie. Auf der anderen Seite der Straße. Und sah zu ihm rüber. Oh Gott, oh Gott, dachte er bei sich, da kommt sie und ich bin total unvorbereitet. Bestimmt sehe ich lang nicht so gut aus, wie sie sich das vorgestellt hat und sie, sie sieht so traumhaft aus. Langer, schwarzer Lederrock, schwarze Lederschuhe, ein schwarzes Top aus dünner Wolle und ein bis fast zum Boden gehender schwarzer, gehäkelter Mantel. Oder Jacke. Oder wie auch immer. Sie kam auf ihn zu. Direkt auf ihn zu. Sie hatte ihn erkannte, lächelte. Sie sah so gut aus. So selbstbewusst und so strahlend. Und sie war pünktlich. Ja fast sogar zu früh. Sie umarmte ihn und küsste ihn auf die Wangen, als würden sie sich schon ewig kennen, hakte sich bei ihm unter und sie gingen zum Eingang.

 

Drin verlief sich die Menge der Leute, es gab ein paar öffentliche Spiele, das meiste fand aber in Separees statt, ansonsten wurde getanzt und vom Buffet geschlemmt und dann gab es noch ein paar Bondage- und Elektrovorführungen auf den Bühnen, alles sicher sehr spannend, doch er hatte nur Augen und Ohren für sie. Sie war nicht nur pünktlich erschienen und hatte ihn unheimlich freundlich, ja schon fast warmherzig begrüßt, sie hatte, nachdem er den Eintritt bezahlt hatte, auch noch darauf bestanden, dass die Getränke dann auf sie gingen. Sie war wirklich eine außergewöhnliche Frau. Sie redeten, nicht nur über BDSM sondern über Gott und die Welt, aber natürlich tauschten sie sich auch intensiv über ihre Vorlieben, Grenzen und Tabus aus. Und je später der Abend wurde, desto kleiner wurde der räumliche Abstand zwischen ihnen und aus Fingerspitzen an Fingerspitzen wurde Händchenhalten und irgendwann um kurz nach Mitternacht folgte der erste, erst sehr vorsichtige und dann sehr intensiv werdende Kuss.

 

Und dann, nach dem noch einmal zwei Stunden reden und Beschnuppern vergangen waren, schob sie ihn auf einmal ein Stück von sich weg und befahl ihm, ein leeres Separee zu suchen. In ihren Augen lag etwas Lauerndes, Katzenhaftes und die Wärme in ihrem Gesicht war einem Ausdruck gewichen, den er ganz ohne Zweifel als Machthunger interpretierte. Er musste nicht lange suchen, viele Separees waren mittlerweile leer, da die meisten ihr Spiel mittlerweile beendet hatten. Er gab ihr mit Handzeichen zu verstehen, dass er fündig geworden war. Als er den Ausdruck in ihren Augen sah während sie auf ihn zukam, entschloss er sich, besser auf Knien auf sie zu warten. Das Separee war mit Strafbock, Thron und Kreuz eingerichtet, ansonsten war die Einrichtung eher spärlich und karg. Kein Käfig, kein Bett, ein reines, kleines Spielzimmer. Aber für ihre Zwecke und fürs Erste sicher völlig ausreichend. Er hatte ohnehin keine Schlagwerkzeuge bei ihr gesehen und in ihrer kleinen Handtasche konnte sie so viel auch nicht verbergen.

 

Sie betrat das Separee, zog den schweren, roten Vorhang zu und setzte sich auf den Thron. Sie schlug die Beine übereinander und bedeutete ihm, sich vor sie zu knien. Ein Blick genügte und er wusste, dass sie eine Fußmassage von ihm erwartete. Vorsichtig küsste er die Spitze ihres Schuhs und zog ihn ihr dann ganz vorsichtig aus. Er begann, ihre kleinen, nylonbestrumpften Füße, ganz langsam und zärtlich zu massieren. Fußballen, Sohle, Fußrücken, die Zehen. Das war so schön, so nah, so, als wäre dies ein schon lange übliches Ritual zwischen ihnen. Er fiel so sehr in dieses wohlige Gefühl, dass er nicht anders konnte, als auch ihren Fuß zu küssen, ihren Duft zu inhalieren. Er spürte ihren Blick auf sich und ihm wurde bewusst, was er tat und sah nach oben. Aber ihr Blick war nicht tadelnd sondern eher erfreut und so begann er, ihren Fuß auch mit sanften Küssen zu liebkosen. Streifte schließlich den Strumpf ab und leckte zärtlich die Sohlen und die Zehzwischenräume. Absolut versunken darin, diesen einen Fuß zu verwöhnen erinnerte sie ihn irgendwann mit einem sanften Tritt und einem Räuspern, dass auch der zweite Fuß diese Pflege genießen wollte. Und so setzte er das Küssen, massieren und streicheln auch an ihrem linken Fuß fort, begonnen mit dem leichten Kuss auf die Spitze des Schuhs bis zum Zungenspiel zwischen den Zehen. Er vergaß die Zeit und schwebte einfach nur auf diesem wunderschönen Gefühl, ihr dienen zu dürfen.

 

Als es dann schließlich bereits kurz nach 3 Uhr nachts war und er die letzten Minuten einfach nur damit verbracht hatte, mit gespreizten Knien, Hände mit den Handflächen nach oben und gesenktem Kopf vor ihr zu knien, sagte sie ihm, dass es jetzt Zeit wäre, zu gehen. Sie hatte den ganzen Abend kein Wort darüber verloren, wie sie sich den weiteren Verlauf der Nacht und des Wochenendes vorstellte. Er wusste also noch immer nicht, ob er jetzt ein paar Stunden im Auto verbringen würde, bevor er wieder nach Hause fuhr oder ob er vielleicht sogar erst am Sonntag spät wieder seine Wohnungstür aufschließen würde. Alles was er wusste war, dass er sie noch nach Hause bringen durfte, denn sie war mit dem Taxi gekommen.

 

So hielt er ihr also die Autotür auf und ließ sich, nach dem sie beide angeschnallt in seinem Wagen saßen von ihr zu ihrer Wohnung dirigieren. Vor ihrer Tür angekommen blieb sie sitzen, bis er ihr die Tür öffnete. Dann beugte sie sich vor und er dachte schon, dass er nun den Abschiedswangenkuss erhalten würde, doch sie flüsterte ihm nur ins Ohr, dass er seine Tasche holen solle. Er schluckte und das Schmetterlingspärchen, das seit er sie auf der anderen Straßenseite hatte stehen sehen in seinem Magen Samba tanzte wurde zum ganzen Schwarm. Bild dir nicht zuviel ein, redete er sich ein. Sie ist ein netter und freundlicher Mensch, sie will sicher nur nicht, dass du die Nacht im Auto oder auf der Autobahn verbringst. Doch sein Herz hörte nicht auf die Stimme in seinem Kopf, es pochte wie verrückt, als er Stufe für Stufe hinter ihr die Treppe hoch lief bis zu ihrer Wohnungstür.

 

Er ließ seine Tasche neben der Garderobe stehen. Sie hatte es sich bereits in einem Sessel bequem gemacht und befahl ihm, zu ihr zu kommen und sich auszuziehen. Die Stunde der Wahrheit. Hoffentlich gefiel er ihr ausgezogen noch immer so gut wie in diesen Lederhosen. Langsam streifte er die Hose ab, knöpfte sich das Hemd auf und ließ beides neben sich fallen. Jetzt trug er nur noch eine schwarze, enge Boxershorts. Er sah sie an, sah die Erwartung in ihrem Blick und schluckte sich den Kloß aus dem Hals. Dann streifte er sich auch die Boxershorts ab und ein Grinsen huschte über ihr Gesicht. Leider konnte er nicht verbergen, dass diese Situation ihn anmachte. Jetzt nicht mehr. Denn jetzt konnte sie sehr deutlich sehen, dass er sehr erregt war. Und dass sie es sehen konnte, erregte ihn noch mehr, so das sein Schwanz nach kürzester Zeit prall vor ihr Stand. Er errötete. Sie ließ ihn vor sich drehen, betrachtete seinen ganzen Körper, begutachtete ihn, ließ ihn näher zu sich heran kommen, streichelte über seine Haut, über seine Brustwarzen, gab ihm einen leichten Klapps auf den Hintern. Offenbar hatte er ihren Tauglichkeitstest fürs Erste bestanden. Er atmete auf.

 

Sie warf ihm eine Decke vom Sofa zu, weich und flauschig, dann nahm sie ihn an der Hand und führte ihn ins Schlafzimmer – wo neben dem Bett ein wunderschöner, sehr stabil aussehender Stahlkäfig stand. 1,5x1,5m Grundfläche, ca. 1m hoch, ein Vorhängeschloss an der Tür. Sie grinste ihn an, da rein, und schob ihn Richtung Käfig. Und er war sich auf einmal nicht mehr so sicher, ob die Übernachtung im Auto nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre. Hier würde er sich nicht einmal ausstrecken können. Liegen in Embyostellung, mehr war nicht drin. Auf einer Sisalmatte, wie er beim Hineinkriechen entdeckte. Und das nackt. Aber wenigstens hatte er die Decke aus dem Wohnzimmer, die ihm jetzt noch viel kuscheliger und wärmer vorkam. Er legte sich so bequem wie möglich in den Käfig, dann verschloss sie ihn. Keine Chance zu entkommen. Er war gefangen. Aber die Situation beunruhigte ihn nicht, denn auf einmal fühlte er sich geborgen. Angekommen und beschützt und alle Anspannung fiel von ihm ab. Und während er ihr noch ein bisschen zuhörte, wie sie sich im Bad fürs Bett fertig machte, fiel er langsam in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

 

Aus dem er ein paar Stunden später sehr unsanft geweckt wurde. Sie schüttete ihm einen Zahnputzbecher voll kalten Wassers über den Kopf und befahl ihm, für einen Kaffee und Toast am Bett zu sorgen, den Käfig hatte sie bereits aufgeschlossen. Er wusste im ersten Moment gar nicht, wo er war und musste sich erst einmal orientieren, doch sie ermahnte ihn in einem für diese Uhrzeit sehr scharfen Ton, dass sie jetzt ihren Kaffee wolle, sonst würde sie unleidlich werden. Noch unleidlicher, fragte er sich und kroch aus dem Käfig. Er musste erst einmal seine Knochen sortieren und wollte aufstehen um sich zu dehnen und zu strecken, doch nach einer weiteren Ermahnung ihrerseits fiel er direkt zurück auf die Knie und kroch auf allen Vieren in die Küche. Dort aber konnte er sich endlich aufrichten und er reckte und streckte sich während der Kaffeeautomat die Tassen mit duftendem schwarzen Gebräu füllte. Durfte er sich überhaupt auch einen Kaffee machen? Er steckte zwei Scheiben Toast in den Toaster und räumte Butter, Marmelade, Käse und Wurst aufs Tablett. Und wie trank sie ihren Kaffee überhaupt? Er versuchte, sich an den letzten Abend zu erinnern. Süß. Mit Milch. Er sah sich um. Direkt neben dem Kaffeeautomaten stand Süßstoff. Zucker sah er keinen. Also davon, 2 Stück, dann Milch in die Tasse. Er überlegte, ob es einen Weg gab, das Tablett zu transportieren, wenn er auf allen Vieren kroch, dann entschied er sich doch, es zu tragen. Ohne seine Tasse mit darauf zu stellen.

 

Er stellte ihr das Tablett auf den Nachttisch und ging sofort wieder auf die Knie, Kopf gesenkt, Hände mit den Handflächen nach oben auf den Oberschenkeln, Knie leicht gespreizt. So hatte sie es am Abend zuvor gemocht, er hoffte, damit jetzt wieder richtig zu liegen. Sie frühstückte ungerührt und in aller Seelenruhe, trank ihren Kaffee und widmete sich den Kochsendungen, die über den Fernseher im Schlafzimmer flackerten. Ihm gönnte sie keinen weiteren Blick, keinen Kaffee, kein Stück Toast. Und er traute sich auch nicht, sie zu bitten, auf die Toilette gehen zu dürfen. Er kniete einfach nur da und wartete, dass ihre Gunst wieder ihm gehören würde.

 

Irgendwann ließ sie ihn das Tablett abräumen und erlaubte ihm, seine Tasse – natürlich hatte sie die zweite Tasse durchlaufen gehört, ihr entging auch nichts – zu trinken. Diese war natürlich mittlerweile kalt, aber dazu wollte er jetzt besser nichts sagen. Wer wusste schon, was sie sich dann einfallen lassen würde. Dann schickte sie ihn ins Bad, mit einem Zeitlimit von 20 Minuten, um sich zu erleichtern, zu duschen, sich zu rasieren und die Zähne zu putzen. 20 Minuten. Er hätte sie fast angeknurrt, ihn samstags morgens so zu hetzen. Aber irgendwas in ihm war sehr einverstanden damit, wie sie ihn behandelte und so beeilte er sich, rasierte sich unter der Dusche, putzte sich die Zähne während er auf dem Klo saß und nach 17 Minuten war er fertig. Geschafft.

 

Sie führte ihn ohne weitere Worte – spätestens jetzt wurde ihm bewusst, wie wenig sie seit dem Besuch im Separee gesprochen hatte – zum Strafbock in einem weiteren Raum, der ihm bisher nicht aufgefallen war. Sie fixierte ihn und er fürchtete schon, dass er jetzt zu spüren bekommen würde, warum sie sich in der Anzeige Quäl-Geist genannt hatte. Doch stattdessen streichelte sie ihn, ganz sanft. Er spürte ihre warmen Hände auf seinem Rücken, ihre Fingerspitzen, wie sie an seinen Seiten entlang wanderten, sein Konturen nachzeichneten, ihre zärtliches Kraulen im Nacken, warme, weiche Küsse auf seinem Po. Er schloss die Augen und genoss diese Wärme, die Zärtlichkeiten. Er war fixiert, ja. Aber er fühlte sich nicht gefangen und nur auf eine sehr angenehme, prickelnde Weise ausgeliefert. Immer im Hinterkopf den Gedanken, dass er sie nicht kannte, er nicht wissen konnte, was sie mit ihm vorhat. Aber trotzdem gleichzeitig ein unendliches Vertrauen, das er so von sich nicht kannte. Sie streichelte ihn immer weiter, küsste und krabbelte ihn, er bekam immer mal wieder eine leichte Gänsehaut und kam nicht umhin, ab und an wohlige Seufzer von sich zu geben. Herrlich war das.

 

Und dann spürte er plötzlich etwas Kaltes zwischen seinen Pobacken. Er zuckte zusammen. Was zum Geier war das, was tat sie da? Es floss langsam nach unten, Richtung Anus und er spürte, wie sie es mit ihrem Finger verteilte und dann, wie sie langsam und vorsichtig in ihn eindrang. Er stöhnte auf, das war er nicht gewöhnt. Natürlich hatte er selbst schon mal ein wenig an sich herumgespielt, mal mit dem Finger, mal mit einer gewöhnlichen Haushaltskerze, aber zu mehr war es bisher nie gekommen. Er spürte mehr Gel und dann wieder ein Streicheln auf seinem Rücken, sanfte Küsse auf seinem Po und er entspannte sich. Entspannte sich, soweit die langsam aufkommende Geilheit dies zuließ. Ja, das Gefühl ihres Fingers in seinem Hintern machte ihn an und er wollte sich gegen ihn drücken, mehr von ihr spüren.

 

Und er bekam mehr, denn jetzt drang etwas anderes in ihn ein. Kugel für Kugel. Immer größer werdend. Er stöhnte und er genoss. Dieses Gefühl, gedehnt zu werden, offen zu sein, für sie. Ausgeliefert. Sie zog die Kugeln immer wieder leicht aus ihm heraus um sie dann wieder in ihn hinein zu schieben. Schauer liefen über seinen Rücken und sein Schwanz quittierte diese Gefühle in ihm mit prallem Strammstehen. Dann zog sie die Kette ganz aus ihm heraus und als nächstes spürte er den Druck von etwas Größerem an seinem Anus. Wieder streichelte und küsste sie ihn und noch ehe er sich’s versah, hatte er einen Plug im Arsch. Scheinbar war dieser recht klein, denn er fühlte sich angenehm an und übte kaum mehr Druck aus als ihr Finger. Doch schon nach kurzer Zeit entzog sie ihm ihn wieder – um ihn durch den nächst größeren zu ersetzen. Der Druck wurde stärker – und seine Erregung wuchs. So behandelt zu werden machte ihn rasend geil und der einzige Gedanke der sich noch in seinem Kopf festklammerte war der, dass er von ihr gefickt werden wollte.

 

Doch sie ließ sich Zeit und der nächste Plug war einer, den sie aufpumpen konnte und der in seinem Hintern sanft zu vibrieren begann. Er stöhnte lauter, versuchte, sich gegen den Plug, gegen ihre Hand zu drücken. Der Druck und die Vibrationen waren unangenehm und gleichzeitig das Geilste, was er je erlebt hatte. Gib mir mehr, dachte er nur, fick mich, nimm mich, mach mich zu deinem Bückstück, deinem Fickstück.

 

Und dann – endlich – erfüllte sie sein Sehnen. Sie entfernte den Plug und dann spürte er ihn. Einen großen, langen, harten Gummischwanz. Und sie begann, ihn – erst langsam, dann mit immer härteren, heftigeren Stößen – zu ficken. Krallte sich in seine Schultern, wurde wieder langsamer, fast schon zärtlich, griff um ihn herum, liebkoste seine Eichel mit den Fingerspitzen, verteilte die Feuchtigkeit seines Lusttropfens auf ihr – und nahm ihn wieder härter. Er hörte sie stöhnen und er fragte sich, ob nur die Situation sie so erregte oder ob sie einen Strap-On mit Innendildo besaß. Ihr Stöhnen erregte ihn noch mehr. Er war ihr ausgeliefert, er lag offen vor ihr, keine Chance zu entkommen. Nicht, dass er das je gewollt hätte. Er diente ihrer Befriedigung und gleichzeitig seiner eigenen, sie streichelte ihn, sie krallte sich wieder und wieder in seinen Rücken und fickte ihn hart und mit gleichmäßig heftigen Stößen. Bis er schließlich hörte, wie sie kam. Laut und kehlig stöhnend. Allein dieses Geräusch, dieser Genuss sie so hören zu dürfen, brachte ihn fast dazu, selbst zu kommen. Er spürte die Zuckungen ihres Beckens in sich, dann wieder ihre Hände, so geschickt, so zärtlich, so fordernd, so wissend. Bis er nicht mehr an sich halten konnte und ebenfalls kam und in heißen, heftigen Stößen auf ihren Boden spritzte.

 

Sie zog den Gummischwanz aus seinem Hintern und er konnte hören, wie sie ins Bad ging. Er war noch immer nicht ganz bei Sinnen, zu sehr hatte die Situation – hatte die Geilheit – ihn überflutet. Er kam nur langsam zu Atem, sein Herz beruhigte sich nur zögernd. Sie hatte nicht nur seinen Körper, sie hatte irgendwie auch seinen Kopf gefickt.

 

Sie kam zurück und löste seine Fesseln und befahl ihm, sich hinzuknien um seine Sauerei aufzulecken. Ohne zu zögern sank er auf die Knie und folgte ihrem Befehl. Das war, wonach er sich immer gesehnt hatte. Das war, was er in Zukunft immer tun wollte. Ihren Befehlen folgen leisten. Die Wünsche einer göttlichen Frau erfüllen. Sie auf Händen tragen und ihr Spielzeug sein. Ihr zu Willen sein, sich von ihr demütigen und benutzen lassen. Er war angekommen – und es lag noch ein weiter, schöner Weg vor ihm.


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